Beim Betrachten der Fotografien von Jürgen Busse kommt Fernweh auf. Er nimmt die Besucher förmlich mit auf eine Reise in die „Ferne“, zeigt auf seiner Weltreise die Schönheit unserer Erde und führt dann zurück in die „Mitte“ mit Eindrücken aus der Region.
So geht es von Nepal, Pakistan, Amerika, den Philippinen, Ägypten, Abu Dhabi ins Land der Feen und Elfen nach Island, bevor es über Skandinavien, Schottland, England, Spanien und Frankreich nach Deutschland und in unsere Mitte, den Geo-Naturpark Bergstraße – Odenwald geht.
Jürgen Busse, wohnhaft in Wald-Michelbach, hat den Blick für das Besondere, für Perspektiven, Stimmungen und Details die vielen verborgen bleiben.
„Wir freuen uns auf die Bilder von Jürgen Busse“ so die Rathauschefin Angelika Beckenbach, die „ihr Haus“ gerne den unterschiedlichsten Künstlern zur Verfügung stellt. „Das bringt Leben in die Verwaltung und erfreut Mitarbeiter und Besucher gleichermaßen.“
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 01. März 2018 um 18.00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses eröffnet und kann bis Ende Juni besichtigt werden.
Werdegang
Geboren 1965, unternimmt Jürgen Busse bereits im Kindesalter, mit einer alten Agfa Box der Eltern, seine ersten fotografischen Gehversuche. Schon damals wird die Faszination für das Medium Fotografie geboren. Im Alter von 13 Jahren, als er seine erste eigene Spiegelreflexkamera in den Händen hält, gibt es dann kein Halten mehr. Nichts und Niemand sind vor ihm und seiner Canon AE1 sicher. Mit 15 Jahren versucht er bei Bildagenturen unterzukommen, die zu dieser Zeit allerdings fast ausschließlich mit Mittelformatdias arbeiten.
Nach abgeschlossenem Abitur bereist er 1985 mit Freunden zwei Monate lang Skandinavien, sammelt dort enorme Erfahrung in Landschafts-und Naturfotografie und entdeckt seine Liebe zum Norden Europas. Wieder zurückgekehrt folgt ein halbjähriges Praktikum in einem Fotostudio. Hier erlernt er die Portraitfotografie, den Umgang mit Mittelformatkameras und Studiobeleuchtung. Er sammelte Dunkelkammererfahrung und wirft auch im Bereich Medien und Werbung einen Blick hinter die Kulissen.
Dennoch trifft er Ende 1986 die Entscheidung eine Ausbildung zum Augenoptiker zu beginnen. Dieser, wie er glaubt, artverwandte Beruf kann ihn jedoch zu keiner Zeit wirklich zufrieden stellen. 1998, 12 Jahre später, kehrt angesichts einer bevorstehenden Nepalreise die Erinnerung an seinen Kindheitstraum zurück. Aus beruflicher Lethargie erwacht, legt er sich eine gebrauchte Mittelformatkamera Mamyia 645s zu und wendet sich zwecks Vermarktung an Verlage und Bildagenturen.
Die wiedererwachte Leidenschaft gepaart mit unheilbarem Reisefieber führt ihn durch viele Länder dieser Erde. Vom Dach der Welt, über den Karakorum Highway, durch Hochhausschluchten der Metropolen, an Dschungelwasserfälle bis hin zu den Eisbergen des Nordens.
Er entwickelt hierbei einen eigenen kreativen Stil der Reisefotografie, der die Schönheit und das Außergewöhnliche dieses Planeten und seiner Bewohner in den Vordergrund stellt.
Seit Anfang 2001 ist der Fotograf bereits nebenberuflich tätig, bevor er dann im September 2007 endgültig den Sprung in die Selbstständigkeit schafft. Er widmet sich aber nicht nur der Reisefotografie. Auch Kreatives und die modernen Methoden der Bildbearbeitung faszinieren ihn. Bisweilen ist er auch in Sachen Werbung und Fotografie für Internetauftritte unterwegs.
Die alte Canon AE1 wie auch die Mamyia 645s mussten im Zuge der Digitalisierung mittlerweile der Canon D5 mark II weichen.
Seine Bilder werden von renommierten Verlagen publiziert, von international angesehenen Agenturen weltweit vertrieben und in namhaften Magazinen wie Stern, Geo-Saison, Focus oder Hörzu veröffentlicht. Jährlich beteiligt er sich an den bekanntesten Foto-Wettbewerben rund um den Globus, bei denen seine Bilder regelmäßig ausgezeichnet werden. 2011 wurde er vom Weltverband FIAP mit dem AFIAP Titel und 2012 von der Photographic Society of America PSA mit dem EPSA Titel ausgezeichnet.